Monatstipp
November/Dezember 2025
Von wegen Grau……
Reizvolle Kontraste haben unsere Gärten dank der milden Temperaturen immer noch zu bieten: braune Samenstände, flammende Laubfarben von Eichen, Perücken-und Spiersträuchern, die letzten Chrysanthemen und im Kontrast dazu die klaren Strukturen von Immergrünen wie Eibe und Buchs. Apropos Buchs: auch wenn der Kampf um den Erhalt dieser wertvollen und noch immer klimawandeltauglichen Gehölze recht mühsam ist, es lohnt sich doch. Große, in Form geschnittene Buchse bieten vor allem im Winter optischen Halt und einen wirkungsvollen Kontrast zu braunen Samenständen, goldgelben Gräsern und immergrünen Stauden. Vor allem Gärten, die von gemütlich warmen Zimmern aus zu betrachten sind, bieten so ganzjährig einen visuellen Genuss.

Meisen helfen dabei, den Buchsbaumzünsler im Griff zu behalten. Den Rest „erledigen“ wir mit einem Bakterium (Bacillus thuringiensis), das nur den Zünsler befällt und ein sehr wirkungsvolles Mittel ist, um Buchse vital und grün zu halten. Wenn Sie gesunde Buchse im Garten haben, sollten Sie den Zukauf weiterer Buchse, vor allem von irgendwelchen Discounter-Sonderangeboten, möglichst vermeiden. Denn der Buchsbaumpilz stellt eigentlich ein viel größeres und praktisch nicht zu bekämpfendes Problem dar, hier bleibt oft nur die Entsorgung der Pflanze übrig. Diesen Pilz können wir uns mit Einkäufen einschleppen. In meinem Garten sind die Buchs glücklicherweise gesund und vital und jedes Frühjahr erfreue ich mich an dem frischgrünen Austrieb meiner Kugeln und Kegel. Zu diesem Zeitpunkt erhalten diese treuen Staudenbegleiter Bodenaktivator und ergänzend auch Dünger auf den Wurzelballen. Die Einarbeitung in den Boden darf hier nur oberflächlich erfolgen, weil Buchse einen sehr dichten Wurzelfilz haben. Deshalb streue ich noch eine dünne Schicht (Kompost-)Erde auf. Das funktioniert prima.
Wenn wir dies alles beherzigen, dürfen wir uns jetzt im Winter am strukturierenden Effekt von Buchsen freuen. Gartenachsen können betont werden, Stauden bekommen einen ruhigen Hintergrund und Gemüsegärten ganz klassischer Art wirken deutlich aufgeräumter. Nicht zuletzt sind dazugesellte kleine Tische mit Deko für die Romantiker unter uns einfach sehr hübsch.
Mit geschnittenen Eiben können ähnliche Effekte erzielt werden, aber auch sie haben mit einigen Problemen zu kämpfen. Große Hitze und langanhaltende Trockenheit bedeuten eben für fast alle Gehölze Stress.
Ausflugtipp:

Wer von Ihnen Lust hat, die sehr effektvolle Verwendung von Gehölzen mit Winterwirkung einmal direkt anzuschauen, dem empfehle ich einen Besuch in Mannheim. Auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände (Öffnungszeiten 10 – 16 Uhr) zeigt der Ebertpark auch im Winter eine vorbildliche Gehölz- und Stauden-Verwendung. Abschauen kann man sich dort auch etwas, wenn der eigene Garten nicht gerade einen Hektar umfasst. Und im Frühjahr gibt es dort dann ein ganz besonderes Event – aber darüber im Februar mehr..
Viel Freude am winterlichen Garten mit zutraulichen Rotkehlchen und viel Grün wünscht
Sylvia Schnick (Gb.-Ing)
Team Mission Grün